Gift in der Luft

"CO (Kohlenmonoxid), Staub oder auch Dioxine/Furane [sollen] kaum noch messbar seien", auch Quecksilber soll gefiltert werden - so die Aussage eines Experten für Einäscherungen, der von den Investoren bestellt wurde, auf der Informationsveranstaltung im Saal Lübben. Bei der Überschreitung von Grenzwerten wird die Anlage nach Beendigung der Kremierung abgeschaltet und kann erst nach einer Behebung des Problems wieder angefahren werden.

Diese Aussagen sollten beruhigen. Aber am Quecksilber ist die Problematik dieser Aussagen erklärbar. Quecksilber ist in Amalgam-Füllung enthalten, zwischen 0,1 und 1 g Quecksilber, in Einzelfällen bis zu 2 g pro Füllung. Zwischen 2 und 5g werden im Durchschnitt bei jeder Kremierung freigesetzt. Quecksilber ist im gebundenen oder flüssigen Zustand noch relativ ungefährlich, in Dampfform allerdings ist es hochgiftig. Z.B. wird geraten, einen Raum sofort zu verlassen, wenn eine eingeschaltete Energiesparbirne zerbricht. Z.Zt. liegt der Anteil von Quecksilber in Energiesparbirnen bei ca. 1mg (Grenzwert ist 2mg). Bei einer Kremierung wird somit die Quecksilbermenge von 2000 bis 5000 Energiesparbirnen abgegeben. 

Für die Emission von Quecksilber durch Krematorien gibt es in Deutschland im Gegensatz zu anderen Staaten und im Gegensatz zu Industrieanlagen in Deutschland z.Zt. keine Grenzwerte. Der Einbau von Technik, die auch Quecksilber filtern kann, ist somit gesetzlich nicht vorgeschrieben. Der Betreiber kann zwar eine Filteranlage versprechen, ob und in welcher Qualität die Anlage dann betrieben wird, kann gerichtlich nicht eingefordert werden. 

Wir fordern Informationen über die Schadstoffemissionen. Welche Schadstoffe werden in welcher Menge im Normalfall und im Störfall freigesetzt? Welche Filtertechnik soll eingesetzt werden, z.B. für die Quecksilberfilterung? Wie viel Prozent kann gefiltert werden. In welchem Umkreis werden die Schadstoffe verteilt? Was passiert im Störfall? Warum können die Abgase im Störfall nicht gesammelt und später über die Filteranlage gereinigt werden? Ist die geforderte Onlinemessung möglich? Welche Schadstoffe können bei der Onlinemessung in welcher Menge erfasst werden? Können die Protokolle unmittelbar auf einer Internetseite publiziert werden? Wie ist die Schadstoffmenge im Boden bei Erdbestattung bei ca. 15 Beerdigungen auf dem evangelischen Friedhof gegenüber der Schadstoffmenge in der Luft von 1500 Kremierungen zu beurteilen? In welchem Umkreis ist vom Verzehr von Gemüse aus dem eigenen Garten oder Obst vom eigenen Baum abzuraten? Sind es 1000m oder 2km (z.B. auch die Ortsteile Damaschke oder Clusorth-Bramhar) oder 5km (Innenstadt Lingen). Ab welchem Umkreis können dort wachsende Pflanzen problemlos an Tiere verfüttert werden? Welche Gefahr besteht durch die dauerhafte Anreicherung von Quecksilber im Umkreis von 1000m (Grundschule, Kindergarten, Sportplätze)?

Quellen: Wikipedia Quecksilber, Wikipedia Quecksilbervergiftungnoz.de: "Geplantes Krematorium in Lingen sorgt für Proteste", Siebenundzwanzigste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes

15.11.2013
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